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Fahrradtour München Donauradweg Budapest (GPS Route)

Donauradweg München Budapest 3

Donau bis Budapest

Ich hatte die Wahl zwischen paar Maß Bier mehr auf dem Dachauer Volksfest, oder einer weiteren kleinen Tour. Offensichtlich hacke ich wirklich alle möglichen Biketouren auf meiner ewigen Liste ab. Diesmal Donau bis Budapest dachte ich mir. Hab es auf maximal sieben Tage geschätzt (wurden sechs draus). Rollte diesmal quasi von der Haustür los – um den Chiemsee bis Salzburg und weiter zum Mondsee. Wirklich schönes Eck auch wenn ich 20€ für ein Zelt doch dreist finde. Von dort quer bis Linz und ab da den großen Fluss runter. Man kann die Donau tatsächlich riechen wenn man sich ihr nähert. Auf dem Campingplatz lernte sehr schnell den Unterschied zwischen Hochsommer und Nebensaison kennen – schreiende Kinder auch tief in der Nacht und am frühen Morgen. Da hilft der  Rotwein am Abend auch nur bedingt weiter.

Donauradweg München Budapest 5

Donau

Da ich den Teil der Strecke schon kannte, wählte ich meist die Gegenseite der Donau um Abwechslung rein zu bringen. Ich rolle am Tag drei bis Tulln durch – Idee war Tag drauf Neuland hinter Wien bis Bratislava zu betreten. Ich sollte die ganze Tour durchgehend schönes Wetter haben und damit meine ich Sonne und 32-34 Grad. Da kann man sich alles drauf schmieren – am Ende hat man die klassische Bikerbräune drauf (ab den Ärmeln und ab Mitte der Oberschenkel runter). Wachau war mal wieder fast der beste Teil; wirklich ein schönes Eck.

Wien bis auf eine überteuerte Tortenpause im Sacher Hotel links liegen gelassen. Der Weg bis dahin war bestens ausgebaut. Quasi eine Bike Autobahn. Ab Wien wurde es da schon deutlich armseliger. Vorbei an den Nackten die an der Donau lagen, rollt man auf grad in Bau befindlichen Radwegen in der Mittagshitze weit weg von der Donau durch. Bratislava bietet einem eine schön rausgeputzte Altstadt und günstige Hostels an. Nette Abwechslung zum Zeltaufbau. Ich bin mir nicht sicher was ich von diesen Touri Barios halten soll; alles sehr schön & überteuert. Wer kann sich den dort eigentlich diese Preise leisten? Im Hostel gab es eine Bar und hier kann man etwas mehr sozialisieren als auf dem Campingplatz. Zum Beispiel bei einem Glas Absinth – das war mal was Neues. Ziemlich angetrunken habe ich dann so ziemlich jedes Spiel beim Kicker verkackt. Wie ich sowas hasse.

Donauradweg München Budapest 4

Ungarn

Nach ca. 10km nach Bratislava ist man bereits in Ungarn. Hier wird alles irgendwie wilder. Die Radwege hören auf und man rollt auf tatsächlich sehr ruhigen Straßen. Viel von Nix zu sehen – also nur Natur, Felder, Wald und das wars. Kleine Städtchen unterwegs sehen eher menschenleer aus. Viel ist da nicht los. Zwischendurch längere Passagen auf Kies und Feldwegen. Entweder man geht es langsam an – oder es rütteln einen ordentlich durch. Die Taschen springen und hauen permanent gegen den Träger. Die Hitze erledigt den Rest. Tag drauf passierte quasi das unvermeidliche. Die Schraube vom Gepäckträger riss und ich musste im Schneckentempo & mit am Hinterrad schleifenden Taschen rollen. Der dritte oder vierte Laden hat es dann souverän und gratis gerichtet! Abgebrochene Schraube mit der Bohrmaschine rausgeschraubt, neue rein und das war’s. Hab mich zumindest mit einem Bier bedankt und gab bis Budapest Gas.

Donauradweg München Budapest 18

Budapest

Nach 6 Tagen und 815km war ich also da. War weniger wild als ich mir das vorgestellt habe. Schöne Stadt mit interessanter Architektur. Geiles Bar Viertel und viel zu viele Touris. Tag drauf besuchte ich zum morning price eins der berühmten Thermal Bädern – Rudas. Während der Woche dürfen nur Männer rein, die fast ausschliesslich nur eine kurze Schürze vorne drum tragen. Ich war also buchstäblich von blanken Ärschen umgeben. Dafür waren die vielen kleinen Pools des 450 Jahre alten Bades echt wohltuend. Meine Beine haben diese Entspannung gut gebraucht. Sonst lief ich fressend durch die Stadt & Viertel. Überall eine ausgesprochen coole Foodie Szene. Märkte, Buden, Essläden & Szenenlokale. Paar Mal Gulasch probiert, aber um ehrlich zu sein kriege ich es auch so ähnlich hin. Die Illusion, das der Osten billig ist, zerplatzte sehr schnell. In den Metropolen sind die Preise auf dem Westniveau. Höchstens das Bier ist noch günstiger, aber auch nicht überall. Urlaub kostet immer, egal wo man ist. Ich blieb zwei Tage, hatte Spaß, hab gefressen für drei, nahm den frühen Flixbus nach Wien und weg war ich. Hoffentlich komme ich da nochmal wieder hin. Lohnt sich.

 

 

Gesamtstrecke: 819.13 km
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