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Sabbatical 2.0 – Nepal Trekking Annapurna Circuit

Videonauts backpacking Nepal Annapurna Tilicho Lake path

Annapurna Runde

Schon mal nicht schlecht die Annapurna Runde ab ca. 2000 hm in Dharapani an zu fangen. Die Akklimatisierung dürfte nach Larke Pass auch sitzen, also kein Bedarf für grössere Ruhetage. Wieder mal alleine, also alles wie ich es kenne und derzeit lieb hab. Während mein Ex Guide mit dem Job fertig war und nach unten ging, gab ich Gas in die entgegengesetzte Richtung. Vorbei an bekannten Dörfern und Lodges latschte ich am ersten Tag wieder fast 1300 hm hoch. Mitunter weil nach Chame für drei Stunden keine Lodge zu finden war. Nur nach vorne ist hier die Devise, also wieder ein 8st Wandertag. Soviel zu ‚es ruhiger angehen lassen‘.

Für den zweiten Tag der Annapurna Klassiker: die höher gelegene Route über Upper Pisang, Ghyaru & Ngawal nach Manang. Für gewöhnlich die beste Sicht aufs Annapurna Massiv, wenn man sich erstmal durch die Serpentinen hoch gekämpft hat. Für die ganze Anstrengung war ein Apple Fritter fällig – was hier gerne als Apple Pie verkauft wird.

Während ich also oben im schönsten Sonnenschein (die Sonne brennt wie Sau) Richtung Manang latsche, hier und da an den gleichen Stellen Fotos mache und mir denke wie schön das Leben sein kann, läuft nebenbei von mir (noch) unbemerkt ein ziemlicher fuckup ab.

Videonauts backpacking Nepal Annapurna Circuit way IV

Manang

Manang ist mit den 3500 hm ideal für den Akklimatisierung-Tag. Viele schöne und komfortable Lodges, Bäckereien, Shops mit echt vernünftigen Preisen und die vielen Sidetrips sind ein Garant für meist zwei angenehme Tage.

Also am Abend in Manang während ich mich zum Einschlafen mit Musik bringen will, merke ich das mein mp3 Player nicht da ist. Letzte Nacht..da habe ich in der Lodge min. 20km hinter mir auch Musik gehört. Den Player dann unters Kopfkissen geschoben. Und dann in der Hektik morgens wohl vergessen! Zwei Möglichkeiten also: „scheiss drauf sagen“ oder zurück die Strecke latschen und hoffen das der Player noch da ist. Ohne Musik noch drei Monate lang zu reisen – das geht echt nicht! Zum Glück sah ich unten das MTB Bike des Lodge Besitzers. Für 1000 Rs (echt saftig) würde er es mir für paar Stunden leihen.

Damit fing der dritte Tag auf der Annapurna Runde mit zwei Novums an: ich rollte hier mit dem Bike zum ersten mal & es ging über die niedrige Route rückwärts. 40 km & 3,5st später war ich mit dem Player wieder da. Die Karre hatte kaum Luft und lief generell etwas schwerfällig. Der vordere Dämpfer reagierte kaum, aber zumindest habe ich den ganzen Tag nicht in den Sand gesetzt. Gegen 11:30 gings dann endlich Richtung Tilicho Lake weiter. Nach drei Stunden war für mich Schluss. Erbärmlich verglichen mit den sonstigen Etappen, aber ich konnte nicht mehr. Die MTB Tour hing mir echt in den Beinen. Neu gebaute Lodges auf dem halben Weg (angeblich noch 3st zu den  Tilicho Basecamp Lodges) waren zu einladend. Den Rest habe ich auf den nächsten Tag geschoben.

Videonauts backpacking Nepal Annapurna Tilicho Lake path III

Tilicho Lake Sidetrip

Den Tag drauf kann ich entweder als ‚rapid Wednesday‘ oder ‚Tilicho Lake en passant‘ bezeichnen. Um 7 Uhr bereits am laufen, war ich kaum 1,5st später an der Tilicho Base Camp Lodge. Rucksack ins Zimmer werfen, paar Sachen in den Tagesrucksack und ab nach oben. Der See war zugeschneit vor 12 Jahren als wir damals da waren. Diesmal beim relativ guten Wetter was es einfach nur grandios. Jeder Schritt dorthin lohnt sich x Fach. Zumal es gleich noch die notwendige Akklimatisierung mit sich bringt. Wieder unten in der Lodge hieß es, ich müsse mir das Zimmer mit jemandem teilen. Darauf hin latsche ich wieder zu der gleichen Lodge vom Vortag zurück. Bestmögliche Wahl, weil ich Tag drauf über die Khangsar Abkürzung nur noch 5,5st zur Thorong Phedi (4450hm) Lodge gebraucht habe. Von hier Tag drauf über den Pass.

Videonauts backpacking Nepal Annapurna Tilicho Lake III

Viele gehen zum High Camp hoch (ca. 45min) und quälen sich dort wegen der Höhe über Nacht. Wozu das ganze? Die paar Minuten mehr kann man auch morgens ab arbeiten. Gefühlt sitzen oben eh nur Paranoiker. Wenn sie nicht Horror Szenarien wegen AMS zum besten geben, überbieten sich die Spacken mit frühest möglichen Starts der Überquerung. Es sind ca. 2st zum Thorong La Pass – man muss echt nicht um 3 Uhr los.

Videonauts backpacking Nepal Annapurna Circuit High Camp

Thorong La Pass

Ich startete um 5:30 in der Früh – das bestellte Frühstück stand sogar pünktlich bereit – und war kurz nach 8 Uhr oben auf dem Thorong La Pass. Diesmal relativ viele Trekker oben mit dabei, die vor Stolz auf ihre Leistung fast platzten. Auch die Asiaten, die zum Teil mit dem Pferd hoch sind. Fast 5500 hm, da ist man sicherlich nicht jeden Tag drauf.
Die Anzahl der Bilder und Selfies passt wahrscheinlich auf keine Kuhhaut.
Die üblichen Fotos auch bei mir, etwas ausruhen und keine 20min später wieder runter. Nach 1,5 Tagen Regen hatten wir quasi bestmögliches Wetter – manchmal läufts halt. Klar das man nach dem Pass NUR in der Bob Marley Lodge absteigen kann, wo ich um kurz vor 11 Uhr erschien. Nach der Dusche als erstes die Yak Pizza und ein Bier. Verdient würde ich sagen. Ab jetzt der angenehme Teil der Passage – bis Tatopani quasi nur nach unten.

 

Der nächste Tag war gute Laune pur. Diesmal auf die Mustang Seite des Flusses rüber und dort alleine – bis auf die Ziegen & Hunde – und in Ruhe runter nach Kagbeni. Erste Station war wieder der Yak Donalds,  das Yak Burger Menue geht alle zwei Jahre finde ich. Es war einfach zu Früh um Schluss zu machen, also runter nach Jomsom dachte ich. Und dann kam der Wind – wie jeden Tag ab 11 Uhr. Die trockene Luft Mustangs zieht frische Luftmassen wie ein Staubsauger an. Also zwei Stunden mit Staub und Wind in die Fresse marschieren. Abwechslung boten die Jeeps & Buse..die nicht nur mit Hupen nervten, sondern noch mehr Staub aufwirbelten. In Jomsom war einfach zu viel los und Marpha bietet stets mehr Ruhe. Also nochmal die Arschbacken zusammen kneifen und eine Stunde plus runter laufen.

Videonauts backpacking Nepal Annapurna Circuit Thorong La Chief

Der alte Jomsom Trek

Tag drauf steigerte ich mich zu einem Gewaltmarsch. Ich wollte endlich mal wifi haben um das Visum für Burma & den Flug nach Bangkok klar zu machen. Nach sechs Stunden latschen auf der anderen Fluss Seite wurde klar, das erst Tatopani eine gute Verbindung hat. Dazwischen ist Dank der Straße nichts mehr los. Alles Tod, den ganzen Tag lang zwei Trekker gesehen. Ich wechselte trotz der Buse & Jeeps auf die alte Annapurna Runde Seite zurück / Strasse und latschte nochmal vier Stunden weiter.

Ich hab die 40km fast ausschließlich auf Coca Cola (drei Flaschen) und Snickers zurückgelegt. Beim Gorkha Bier konnte ich endlich mein Zeug buchen und erledigen. Die Hotsprings in Tatopani mussten bis zum nächsten Tag in der Früh warten. Ich hab nix mehr gepackt an dem Tag. Sonst war immer Schluss hier. Ab in den Bus nach Beni – Annapurna Tour vorbei.

Wenn auch reichlich lustlos und nur aus Pflichtgefühl heraus, latschte ich den Tag drauf nach den heißen Quellen wieder nach oben Richtung Annapurna Base Camp. Das wollte ich noch abhacken, wenn auch wirklich alles am Filter war. Geld wurde knapp, Pillen zur Wasserreinigung fast am Ende, Schuhe fielen auseinander, Motivation am Filter, Magnesium alle, Speicherplatz Handy & GoPro fast voll etc. Nach drei Wochen konnte ich die paar Tage wohl noch aufbringen. Danach eine Woche in Pokhara und Kathmandu chillen. Wanderschuhe wegwerfen, warme Sachen / Schlafsack zurückschicken und endlich lean durch Asien ziehen. Aber vorher quasi nochmal fürs Vaterland an die Front.

Videonauts backpacking Nepal Annapurna Tilicho Lake landslide

Annapurna Base Camp Trail

Tag eins war an sich nur ein nach oben latschen Richtung Ghorepani. Mit dem Poon Hill in der Nähe ein Magnet für Sonntagswanderer. Um mehr Ruhe zu haben, blieb ich ein Dorf vorher über Nacht. Am Abend den bis jetzt schönsten Sternenhimmel gesehen. Schon komisch nach mehr als drei Wochen im Himalaya.

Tag drauf ein einziges rauf und runter nach Tadapani / Chomrong. So viele Steinstufen hatte ich den ganzen Trek davor. Aber keine Sorge, die nächsten zwei Tage ging es genau so weiter. Plus Regen on top. Plus Massen an Asiaten on top. Woher kam den diese Bagage auf einmal? Davon war auf der Annapurna Runde nichts zu  Und ja ich weiss der Smog in Peking ist schlimm, aber muss man auch hier in Nepal eine Maske tragen? Und das bei fast jedem..echt merkwürdiger Anblick.

Statt immer langsamer zu gehen, wurde ich jeden Tag schneller. Schätze ich wollte es hinter mich bringen.

A.B.C

Am dritten Tag also von 2100 hm auf nach M.B.C (3700 hm) über eine weitere halbe Million Stufen im leichten Regen nach oben. Es regnete weiterhin über Nacht und damit gab es auch eine vague Hoffnung auf blauen Himmel in der Früh. Nun – das ging nicht auf. Der nächste Tag war genau so grau & vernebelt wie davor. Auf 6:30 in der Früh die letzten 400 hm hoch, um den Annapurna Base Camp & die tolle Aussicht zu erleben. Zu sehen gab es nichts, nicht mal etwas zu erahnen. Alles hinter Wolken & Nebel. Schade aber so ist es manchmal in den Bergen. Gehört leider auch dazu.

Also wieder runter zum M.B.C, Rucksack holen und im Regen wieder nach unten. Auftrag erfüllt, jetzt nur nicht bei dem Tempo auf den Steinen oder Schlamm ausrutschen, dachte ich. Klar fiel ich hin. War aber eh derart dreckig und nass, das es nicht weiter auffiel. Fast neun Stunden später in Jihnu hatte ich wieder mal kein Bock die 500m zu den heißen Quellen zu latschen. Im Aufenthaltsraum voll mit super lauten Asiaten kaute ich meine Pizza und Masala Tee runter. Die Bierdose ging mit aufs Zimmer. Morgen Abend würde ich bereits in Pokhara sein..nach fast 4 Wochen in den Bergen & Lodges.

Der vorläufig letzter Tag in den Bergen war viel kürzer geraten als ich dachte. Nach 2,5st latschen wurde der Pfad plötzlich zu einer Strasse. Ein Dorf später standen bereits abfahrbereite Buse…also einfach rein. Den Stock gleich mal durchs Fenster raus gehauen. Die Wanderschuhe beim ersten Bus stop am Strassenrand hingestellt – soll jemand damit noch glücklich werden. Gegen 13 Uhr rollte der Bus endlich in Pokhara ein. Kurze Taxifahrt zur Lakeside & schnell eine Bleibe suchen. Jetzt paar Tage Ruhe und endlich die Sachen richtig waschen lassen. Service wird manchmal derart unterschätzt.

Fazit

Ich hätte mir den letzten Teil sparen sollen. Es ist nicht gut etwas bis zum Überdruss zu betreiben. Alles nervt dann nur noch & das ist doch schade. Trotzdem war es schön. Unglaublich wie sich Annapurna selbst in zwei Jahren verändern kann. Biketouren sind durch die Strasse groß im kommen. Klar wenn die Trekker den Platz räumen. Wird noch interessant..ob ich dort je wieder  hinkomme? Man wird sehen

Video

Zum Schluss nochmal das GoPro Video – als visueller Fazit der ganzen Reise

Videonauts backpacking Nepal Trekking Schuhe Meindl Peru vor dem aus
Videonauts backpacking Nepal chillen in Pokhara

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